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Schlagzeilen
Deutschland hat gewählt! Nach nach 16 Jahren als Bundeskanzlerin trat Angela Merkel nicht wieder an. Es wird also eine neue Regierung geben und einen neue Bundeskanzler. Armin Laschet von der CDU/CSU, Olaf Scholz von der SPD und Annalena Baerbock von den Grünen wollen ins Kanzleramt in Berlin. Doch nach den ersten Hochrechnungen liegen Armin Laschet und Olaf Scholz dicht beieinander - Regierungen sind für beide möglich.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wahl
Wer sind die Gewinner und Verlierer der Wahl?
Die größten Zugewinne konnten in ganz Deutschland Grüne (+5,8% im Vergleich zur Wahl 2017) und SPD (+5,2%) verzeichnen. Auch wenn die Grünen sich wegen zwischenzeitlicher Umfragen ein besseres Ergebnis versprochen hätten, zeigten sie sich doch zufrieden mit dem besten Ergebnis ihrer Geschichte.
Die SPD feierte ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz dagegen ausgiebig. Nach schwachen Umfragewerten noch vor wenigen Monaten ist den Sozialdemokraten die Aufholjagd und der Wahlsieg geglückt.
Die FDP konnte sich mit +0,7% leicht steigern, die sonstigen Parteien gewannen mit +3,2% ebenfalls stark dazu.
CDU/CSU und Linkspartei sind dagegen die größten Verlierer des Wahlsonntags: Die Union verlor 8,9% und landete nach 16 Jahren Kanzlerschaft erstmals wieder hinter der SPD auf Platz zwei.
Die Linke liegt mit 4,9% sogar unter der 5%-Hürde, wird aber trotzdem im Bundestag vertreten sein. Weil sie drei Direktmandate gewinnen konnte, greift eine Ausnahmeregelung. So werden am Ende doch voraussichtlich 39 Abgeordnete die Fraktion bilden.
Und was fangen wir jetzt mit diesem Ergebnis an?
Wie sieht der künftige Bundestag aus?
Insgesamt werden im neuen Bundestag 735 Abgeordnete sitzen (nach vorläufigem Endergebnis). Davon gehören
- 206 zur SPD
-196 zu CDU/CSU
-118 zu den Grünen
- 82 zur FDP
- 83 zur AfD
- 39 zu den Linken und
einer zum SSW (Süd-Schleswigscher Wählerbund).
Das bedeutet: eine Regierungsmehrheit hätte die Ampel-Koalition (SPD, Grüne und FDP), die Jamaika-Koalition (CDU/CSU, Grüne und FDP) oder eine große Koalition (SPD und CDU/CSU. Welche Regierung tatsächlich zustande kommt, wird aber wohl erst in den nächsten Wochen entschieden.
Warum ist der SSW mit einem Mandat im Bundestag vertreten?
Der Süd-Schleswigsche Wählerbund SSW ist die Vertretung der dänischen und friesischen Minderheit in Schleswig-Holstein. Als Minderheitenpartei ist der SSW von der 5%-Hürde befreit und darf trotz nur 3,2% der Stimmen in Schleswig-Holstein einen Abgeordneten in den Deutschen Bundestag schicken. Das wird Stefan Seidler sein, der als Spitzenkandidat zur Wahl angetreten war. Die benötigten ca. 40.000 konnte der SSW locker übertreffen, sodass Seidler die nächsten vier Jahre als einzelner Abgeordneter in Berlin die Interessen der dänischen und friesischen Minderheit vertreten kann.
Die Sonder-Regelung gilt übrigens auch bei Landtagswahlen, weshalb der SSW immer im Landtag in Kiel vertreten ist, sobald er genug Stimmen für ein Mandat bekommt.